Der SPD-Europaabgeordnete und Entwicklungspolitiker Arne LIETZ leitete vom 26. bis 29. März 2017 eine Delegation der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament (S&D-Fraktion) nach Bangladesch. Die Fact-Finding Mission untersuchte die Arbeitsbedingungen in der örtlichen Textilindustrie und die Umsetzung von Initiativen für eine faire und nachhaltige Kleidungsproduktion. Arne Lietz ist Berichterstatter der S&D-Fraktion für einen parlamentarischen Bericht zum Thema faire Lieferketten in der Textilbranche. Die Ergebnisse der im Rahmen der Delegationsreise geführten Gespräche sollen in die politische Debatte im Europaparlament einfließen, bevor das Plenum am 27. April 2017 über den Bericht abstimmt.
„Bangladesch hat in den letzten Jahren große wirtschaftliche Fortschritte gemacht und die Textilindustrie hat einen maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung“, so Arne LIETZ. „Die Initiativen ACCORD und ALLIANCE sind gute Beispiele dafür, wie Unternehmen, Regierungen und Arbeiterinnen und Arbeiter Arbeitsstandards gemeinsam verbessern können. Positiv anzumerken ist in diesem Zusammenhang insbesondere die nach dem Rana Plaza Unglück erzielte Verbesserung der Sicherheitsstandards in den Textilfabriken.“
Bei dem Einsturz der „Rana Plaza“ Kleidungsfabrik am 24. April 2013 kamen über 1.100 Menschen, vorwiegend Näherinnen und Näher, ums Leben. Mehr als 2.500 Menschen wurden verletzt.
Abgesehen von den erhöhten Sicherheitsstandards ist die Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Textilbranche aber weiterhin verbesserungswürdig. „Bei der Weiterentwicklung der Gewerkschaftssituation sowie der Umsetzung der Arbeitsstandards der Internationalen Arbeitsorganisation gibt es noch Nachholbedarf“, kommentiert Arne Lietz. „Ich finde es deshalb richtig, dass die Europäische Kommission und unsere S&D-Delegation bei den Handelsbeziehungen zwischen der EU und Bangladesch die vollständige Umsetzung der derzeit noch offenen IAO-Standards deutlich anspricht.“
In den Gesprächen mit Unternehmern, Regierungsvertretern und Parlamentsabgeordneten betonte Arne Lietz durchgehend die Bedeutung von freien Gewerkschaften. „Insbesondere bei dem erklärten Ziel, die Sicherheits- und Arbeitsstandards in den Textilfabriken zu erhöhen, sollte die bangladeschische Regierung Gewerkschaftsvertreter als Partner akzeptieren, die die legitimen Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter vertreten“, so Arne Lietz. „Darüber hinaus habe ich im Namen der S&D-Fraktion immer wieder deutlich gemacht, dass für uns eine demokratische Regierungsführung, eine funktionierende und freie Presselandschaft sowie eine unabhängige Zivilgesellschaft Grundpfeiler für eine nachhaltige, wirtschaftliche und positive gesellschaftliche Entwicklung sind.“
Weitere Informationen: Büro Lietz +32 228 37296
