Sacharow-Preis 2016 geht an jesidische Frauen
Die Jesidinnen Nadia Murad und Lamija Adschi Baschar, die aus der Gefangenschaft des sogenannten Islamischen Staates geflohen sind, werden vom Europäischen Parlament mit dem renommierten Sacharow-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet.
„Die Preisvergabe an die jesidische Minderheit ist ein starker internationaler Paukenschlag und Zeichen der Solidarität des Europäischen Parlaments mit verfolgten Minderheiten in der Welt“, sagt Arne Lietz, Mitglied in den Ausschüssen für Auswärtiges, Entwicklung und Menschenrechte im Europäischen Parlament.
„Die Forderung der Jesiden, international zu prüfen, ob es sich bei der brutalen Verfolgung um einen Genozid handelt beziehungsweise gehandelt hat, hat meine volle Unterstützung“, so Arne Lietz. „In so einem Fall muss das Geschehen international aufgearbeitet und verfolgt werden. Mehr europäische Staaten sollten sich solidarisch zeigen und Verfolgte aufnehmen, um ihnen eine Chance zu geben, sich nach den traumatischen Erlebnissen physisch und psychisch zu erholen.“
Die 19-jährige Lamya Taha und die 21-jährige Nadia Murad berichten seit ihrer Befreiung nach monatelanger Gefangenschaft öffentlich von ihren Erfahrungen.
Das Europäische Parlament verleiht seit 1988 jedes Jahr den Sacharow-Preis an Menschen, die gegen Intoleranz, Fanatismus und Unterdrückung kämpfen. Die Preisverleihung findet während der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am Mittwoch, 14. Dezember 2016 in Straßburg statt.
Weitere Informationen: Büro Lietz +32 228 37296 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)